„Bieten mehr als Schießen und Saufen“
Bund der St.-Sebastianus-Schützenjugend des Bezirksverbandes Monschau feiert 30. Geburtstag mit buntem Programm.
Ließen sich beim 30. Geburtstag des BdSJ vom Regen beim Wandern, Menschen-Kicker-Turnier und Feiern in geselliger Runde die Laune nicht verderben: die Schützen des Monschauer Landes. Foto: Peter Offermann
Dedenborn. 30 Jahre Bund der St. Sebastianus Schützenjugend des Bezirksverbandes Monschau: Ein Grund zum Feiern, bei dem sich die Schützen am vergangenen Wochen-ende auch nicht von den nicht gerade optimalen äußeren Bedingungen abhalten ließen, an jahrzehntelange Jugendarbeit zu erinnern.
Zusammenhalt ist wichtig
Und so fanden sich zahlreiche Schützen aus den Bruderschaften des Monschauer Landes am Gemeindezentrum in Dedenborn ein, um bei bester Verpflegung vom Grill, einer Wanderung der Bezirksvorstände und einem Menschen-Kicker-Turnier einmal mehr zu beweisen, dass das Schützenwesen mehr als „Schießen und Saufen“ zu bieten hat. „Zusammenhalt und Gemeinschaft. Darauf kommt es an. Natürlich gehört der Schießsport dazu. Aber bei diesem Fest dreht es sich mal nicht um das Schießen, sondern darum, in gemütlicher Atmosphäre das 30-jährige Bestehen zu feiern“, so Christian Gollub, amtierender Dedenborner Schützenkönig und Bezirksjungschützenmeister. „In erster Linie geht es doch um das Vereinsleben und den Zusammenhalt. Gerade hier in Dedenborn funktioniert das sehr gut, da wir auch einen eigenen Jugendvorstand haben, der speziell die Interessen der Jungschützen vertritt. Klar, man muss sich schon an die Statuten und Regeln halten, in erster Linie sollte es jedoch locker zugehen“, so Gollub weiter.
„Wo Jugendvorstände existieren, funktioniert auch die Jugendarbeit. Auch wenn es wegen des allgemeinen Überangebotes und wegen schulischem Stress bei allen Vereinen, egal ob Sport, Musik oder Karneval, Probleme bei der Jugendarbeit gibt. Man muss jedoch aufpassen, dass das Dorfleben, welches ja von der aktiven Vereinsarbeit lebt, nicht auf der Strecke bleibt“, fügte Rolf Drescher als stellvertretender Bezirksjungschützenmeister hinzu.
„Gerade wir Schützen haben ja mit gewissen Klischees zu kämpfen. Da müssen wir zukünftig noch mehr Aufklärungsarbeit leisten. Wenig hilfreich ist es, wenn einige mit Ansteckern, auf denen ein kriechender Schütze abgebildet ist und dem Spruch ,Schütze auf Tour‘ dieses Klischee auch noch befördern. Die Schützenbruderschaften sind mehr als Schießen und Saufen. Gerade wenn wir heute das 30-jährige Bestehen des BdSJ feiern, muss man erwähnen, wie viele Schulungen und Lehrgänge die Verantwortlichen durchlaufen, um letztendlich jungen Menschen den verantwortungsvollen Umgang mit der Waffe beizubringen. Und gerade im Jugendbereich muss den Jugendlichen deutlich mehr als nur Schießen geboten werden“, betonte Helmut Kaulard, Ehrenbezirksjung-schützenmeister.
Dem schloss sich Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns an. „Ich möchte dem BdSJ zu 30 Jahren herzlich gratulieren. Ich freue mich über die Aktivitäten der Schützenjugend und der Schützen im allgemeinen, besonders im sozialen Bereich. Auch wenn dies vielfach leider nicht die Anerkennung findet, die sie verdient hätte.“
Georg Kaulen, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Monschau, war es wichtig zu betonen, dass die Jugend auch künftig die Wege in die Vereine findet. „Es ist gut, diese Vereine zu haben, die den Jugendlichen den verantwortungsvollen und sinnvollen Umgang mit der Waffe zeigen. Und hier finden sie Gemeinschaft, Zusammenhalt und Kameradschaft. Ich hoffe, dass dies noch lange so bleibt.“
Für Unterhaltung sorgte nicht nur das Menschen-Kicker-Turnier, bei dem die Schützen ihre Qualität am runden Leder zeigen konnten. Die von Helmut Kaulard in wochenlanger Kleinstarbeit erarbeitete Chronik und der Zeitstrahl zu 30 Jahren Jugendarbeit, Ausflügen und Veranstaltungen ließ so manchen in schönen Erinnerungen, die sich nicht nur um das Schießen drehten, schwelgen. (peo)